< Blog Home 1. März 2025
Wann ist die beste Zeit, einen Reisighaufen zu entfernen? Die ganz klare Antwort vorab: eigentlich nie! In vielen Gärten werden Reisighaufen angelegt und wandern vor dem Winter in den Häcksler. Warum das keine gute Idee ist und wie es besser geht, erfahrt ihr im nachfolgenden Beitrag.
Ein Reisighaufen ist ein kleines ökologisches Universum für sich: In der Brutzeit ziehen dort z.B. Rotkehlchen oder Zaunkönig ihre Küken geschützt vor Beutegreifern auf. Eidechsen finden dort Schutz vor Katzen, Rabenkrähen und Elstern. Igel bauen sich im Reisig ein kuschliges Plätzchen für den Winterschlaf. Und alle möglichen Insekten und Spinnen finden darin Schutz, Nistmöglichkeiten, überwintern dort oder leben vom zersetzten Holz, dem Mulm.
Laut Bundesnaturschutzgesetz ist es ja verboten, in der Vogelbrutzeit vom 01. März bis 30. September Bäume zu fällen und starke Rückschnitte an Gehölzen vorzunehmen. Ein Reisighaufen hat jedoch ganzjährig „Saison“. Entfernt man das Reisig zu früh, schadet man überwinternden Insekten und Igeln. Entfernt man Reisig später, können darin schon Vögel brüten. Es gibt also keinen guten Zeitpunkt, einen Reisighaufen zu entfernen.
Die beste und einfachste Lösung ist es, einen "Ewigen Reisighaufen" anzulegen, der dauerhaft an Ort und Stelle verbleiben darf. Sowohl im Garten als auch auf kommunalen Flächen. Das bedarf natürlich einer geringfügigen Vorausplanung, so dass der Haufen nicht schon ein Jahr später im Weg steht. Oben einige Beispiele für den "Ewigen Reisighaufen" aus dem eigenen Naturgarten in Langenau.
So ein Reisighaufen wächst bei normalem Schnitt übrigens nicht in die Unendlichkeit. Erfahrungsgemäß halten sich Materialeintrag und Zersetzungsprozesse ziemlich gut die Waage. Also keine Sorge, dass das irgendwann über den Kopf wächst.
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