< Blog Home 24. Juni 2022
Wir waren gestern mit unserem Schwiegervater / Vater Willi in unserem Naturgarten auf der Suche nach einem schönen Motiv für einige Makrofotos. Mit sieben (!) an einem einzigen Grashalm schlafenden Männchen der Auen-Schenkelbienen haben wir dann auch das perfekt Motiv gefunden. Wenn man sich vorstellt, dass sich die Bienen ausschließlich mit den Mandibeln (Mundwerkzeugen) an der Pflanze festbeißen und in dieser Haltung schlafen können ... ich könnte das nicht.
Bild oben und Titelbild: Auen-Schenkelbienen, Willi Gaier im Naturgarten Langenau
Auf der Website des BUND Niedersachsen erfahren wir mehr über die Auen-Schenkelbienen:
Beide Geschlechter werden 8 bis 10 mm groß und sind überwiegend schwarz gefärbt. Am Hinterleib befinden sich dünne, helle Binden. Der Kopf und Thorax der Weibchen ist locker gelbbraun behaart. Beim Männchen ist das Gesichtsschild gelb gefärbt. Auffällige Merkmale sind die dichten, weißen Sammelbürsten der Weibchen. Namensgebend sind die markanten dicken Hinterschenkel der Männchen.
Einzige Pollenquelle ist der Gewöhnliche Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris). Die gelb blühenden Stauden gedeihen in Feuchtbereichen, sowohl an Teich- als auch Bachufern, auf Feuchtwiesen oder in nassen Waldbereichen. Gilbweiderich produziert neben Pollen Blütenöle, auf die die Schenkelbienen als einzige Arten in Deutschland neben Pollen sammeln. Nektar produziert der Gilbweiderich nicht, diesen sammelt die Auen-Schenkelbiene an einer Vielzahl anderer Blütenpflanzen.
Ihre Nester legen die Weibchen wenige Zentimeter unter der Erdoberfläche an Böschungen und ebenen Flächen, versteckt unter Gras oder Moos an. Ein bis zu 8 cm schräger Hauptgang verzweigt sich in bis zu 4 Seitengänge mit Brutkammern.
Die Auen-Schenkelbiene ist eine reine Sommerart. Die Männchen fliegen schon ab Mitte Juni, die Weibchen folgern erst ab Anfang Juli. Bis September kann man die Tiere hauptsächlich an ihrer Nahrungsquelle beobachten. Hier fallen die Weibchen beim Sammeln durch besonders dicke Pollenpakete an den Hinterbeinen auf.
Bild oben: Schlafende Schmuckbiene, Willi Gaier im Naturgarten Langenau
Wir haben am gleichen Tag auch Bilder der Schmuckbiene gemacht, ganz in der Nähe der Auen-Schenkelbienen. Dies war wahrscheinlich kein Zufall. Denn die Schmuckbiene ist ein Brutparasit der Schenkelbienen. Zur Eiablage nutzt sie die von der Schenkelbiene gegrabenen Nester. Kurz vor deren Fertigstellung schlüpft die Schmuckbiene heimlich in das Nest und legt ihr eigenes Ei hinein.
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