< Blog Home    17. Mai 2023 

Weltbienentag am 20. Mai

Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat 2018 den 20. Mai als World Bee Day ausgerufen um der Bestäubungsleistung unserer Bienen und dem weltweiten Bienensterben zu gedenken.


Doch sind Wildbienen und Honigbienen gleichermaßen betroffen? Wir möchten hierzu einige Fakten liefern. Im Titelbild übrigens nicht ganz zufällig eine Wildbiene, genauer gesagt eine Blaugründe Mauerbiene.


10 Fakten rund um die Gefährdung von Wild- und Honigbienen


Bild: Nistgänge von solitär lebenden Wildbienen in einem Schaunistkasten, die Einflugöffnung befindet sich links


1)

Wildbienen sind - wie der Name schon sagt - wildlebende Tiere. Honigbienen sind vom Menschen kultivierte Nutztiere.


2)

Etwa 300 der über 560 Wildbienenarten in Deutschland sind vom Aussterben bedroht. Honigbienen sind in ihrem Bestand nicht gefährdet.


3)

Wildbienen leben im Gegensatz zu Honigbienen überwiegend solitär, d.h. sie gründen keine Völker (mit Ausnahme z.B. der Hummeln, die ebenfalls zu den Wildbienen gehören).


4)

Viele Wildbienenarten sind als Nahrungsspezialisten auf eine oder wenige Pflanzenarten angewiesen. Werden diese Pflanzen auch von den wenig wählerischen Honigbienen besucht, verstärkt das den Nahrungsmangel der Wildbienen. Das oft gut gemeinteAufstellen von (Honig-) Bienenstöcken bedroht somit unsere Wildbienen.


5)

Der Aktionsradius von Honigbienen beträgt mehrere Kilometer. Die meisten Wildbienenarten fliegen in einem Umkreis von weniger als 150 m von ihrem Nest. In diesem Radius müssen sie auch ihre Nahrung finden.


6)

"Insektenhotel" ist ein völlig falscher Begriff für eine Wildbienennisthilfe. Wildbienen übernachten hier in der Regel nicht, sie nisten darin.


7)

Die meisten käuflichen Wildbienennisthilfen sind völlig nutzlos (und überteuert). Wildbienen nisten weder in eckigen Löchern von Hochlochziegeln, noch in Nadelholzzapfen noch nutzen sie Bohrlöcher im faserigem Weichholz.


8)


Wildbienennisthilfen helfen nur einem kleinen Teil der Wildbienenarten. Die überwiegende Mehrzahl nistet im Boden und benötigt hierzu Zugang zu offenem Boden oder pappigen Sand. Klar, dass ein englischer Rasen hierfür nicht taugt.


9)

Wildlebende Insekten wie z.B. Wildbienen, Schwebfliegen oder Wespen erzielen mit der gleichen Anzahl von Blütenbesuchen einen doppelt so hohen Fruchtansatz wie Honigbienen. Auch wurde beobachtet, daß Wildbienen wie z.B. Hummeln im Gegensatz zu Honigbienen in der gleichen Zeit 3 bis 5 mal so viele Blüten besuchen. Wildbienen sind also die weit besseren Bestäuber.


10)

Honigbienen und Wildbienen leiden beide unter dem Einsatz von Pestiziden sowie dem geringen Angebot an geeigneten Blühpflanzen durch intensive Landwirtschaft. Auch sterile Gärten mit kurz gemähtem Rasen, exotischen Pflanzen und gezüchteten Pflanzen mit gefüllten Blüten tragen zum Bienensterben bei.


Fazit


Wer etwas gegen das Bienensterben unternehmen. möchte, der sollte seinen Fokus zuerst einmal auf unsere Wildbienen richten.


Ein naturnah angelegter Garten mit vielen unterschiedlichen heimischen Wildpflanzen, mit verschiedenen Strukturen, in dem auch einmal etwas wild wachsen darf und der Verzicht auf Pestizide - das hilft allen Bienen und auch ganz viel anderen Insekten.

von Oli Zwirner 30. Juni 2025
Die kommenden Termine der in Kooperation mit der vh ulm stattfindenden Führung durch den Naturgarten Langenau für 2025 können ab sofort gebucht werden. Die Termine mit den Anmeldelinks der vh ulm findet ihr auf unserer Website unter " Termine " beim jeweiligen Termineintrag. Die vh ulm erhebt einen kleinen Unkostenbeitrag von 5 € für Verwaltung und Veröffentlichung im Programm. Wir selbst nehmen nichts. Bitte bucht die Termine möglichst frühzeitig, bisher waren alle Termine immer restlos ausgebucht. Die Führungen stehen unter dem Motto ... "Vorbild Wildnis - wie kommt die Natur in den Garten?" Euch erwartet keine klassische Gartenbesichtigung mit nur ein paar hübschen Blumen. Vielmehr werdet ihr ganz viel darüber erfahren, was mit "Wildnis", "Natur" und "Artenvielfalt" überhaupt gemeint ist und was als Vorlage für den eigenen Naturgarten funktionieren kann. Wir werden uns dann bei der Gartenführung auch die einzelnen Biotopelemente im Naturgarten anschauen und dazu den Hintergrund und den Nutzen für die Artenvielfalt erklären. Wir geben euch u.a. Antworten auf die folgenden Fragen: Was sind die Unterschiede zwischen Honig- und Wildbienen? Warum heimische Wildpflanzen? Und was ist Koevolution? Wie können bestimmte Tierarten gezielt gefördert werden? Wieviel "Natur" ist ein Naturgarten und was ist Wildnis? Störungsökologie: Wann muss der Mensch eingreifen? Wie kann möglichst insektenschonend gemäht / geschnitten werden? Wie tief oder flach soll ein Naturteich sein? Wie geht insektenschonendes Licht? Fragen und Diskussion jederzeit erwünscht! Die Führungen finden bei jedem Wetter statt. Hunde an der Leine sind erlaubt. Ihr findet unseren Naturgarten unter der folgenden Adresse: Nelkenstr. 13, 89129 Wiese, Parkplätze gibt es z.B. an der Stadthalle oder Ludwig-Uhland-Schule, Karlstr. (ca. 100 m). Weitere Infos zu unseren Führungen gibt es auch hier .
von Oli Zwirner 24. Juni 2025
Über Pfingsten waren wir eine Woche in Bosnien, genauer gesagt im Una Canyon in der Nähe von Bihac und dem Una Nationalpark. Wir hatten eine völlig autarke Blockhütte mit Solar und PV direkt an der Una, einem blau und grün schimmernden Wildfluss.
von Oli Zwirner 2. Juni 2025
Vortrag "Artenvielfalt und Klimaschutz im eigenen Garten" Am Mittwoch, den 02. Juli 2025 um 18:30, findet ein Vortrag zum Thema „Artenvielfalt und Klimaschutz im eigenen Garten“ statt. Beginn ist um 18.30 Uhr im Landratsamt Heidenheim (Felsenstraße 36, Raum B 004). Zu Gast ist Oliver Zwirner, u.a. Preisträger des Landesnaturschutzpreises Baden-Württemberg 2024 und aktiv bei der AG Donaumoos Langenau. Oliver erklärt u.a. am Beispiel seines Naturgartens in Langenau (www.naturgarten-langenau.de) mit vielen Bildern den aktuellen Wissensstand zu den wichtigsten Zusammenhängen rund um Artenvielfalt und Klimaschutz. Er zeigt anhand von vielen Praxisbeispielen, was artenreiche Landschaften oder Gärten ausmachen. Seien Sie dabei und lernen Sie nützliche Tipps und Tricks für die Gestaltung von naturnahen Gärten kennen und wie man gleichzeitig das Klima schützt. Das vom Landkreis Heidenheim im Rahmen seiner Klimainitiative gegründete Zentrum für nachhaltige Energieversorgung, Klimaschutz und Klimafolgenanpassung, kurz ZEKK, lädt gemeinsam mit dem Landkreis zur Veranstaltungs- und Vortragsreihe „Klimagespräche“ ein. Dabei haben Bürgerinnen und Bürger sowie Kommunen und Unternehmen die Möglichkeit, sich zu unterschiedlichen Themen im Bereich des Klimaschutzes zu informieren.
von Oli Zwirner 31. Mai 2025
Nachtaktive Insekten werden von künstlichen Lichtquellen vor allem im kalten Spektrum und mit hohem UV-Anteil angezogen, da sie sich eigentlich am weißlichen Licht des Monds (Farbtemperatur ca. 4.000 Kelvin) orientieren. Im Gegensatz zum Mond weisen künstliche Lichtquellen den Insekten nämlich den falschen - oft tödlichen – Weg: Die Tiere verlieren die Orientierung, sterben an Erschöpfung, gelangen in die Leuchtgehäuse und verbrennen oder verhungern dort, weil sie nicht mehr hinausfinden. So fehlen Milliarden Insekten mit weitreichenden Folgen für ganze Ökosysteme. Die lichtsensiblen Glühwürmchen sind vielerorts bereits ausgestorben und auch Vögel und Fledermäuse werden durch künstliche Lichtquellen direkt oder indirekt gefährdet. Titelbild: LED Licht an unserem Hauseingang (2.500 K, 5 W, Streulicht räumlich nach oben durch den Dachüberhang begrenzt, zeitlich begrenzt durch einen Bewegungsmelder) Praxistipps für die Außenbeleuchtung Licht ohne UV-Anteil verwenden (z.B. Umstieg auf LED) Warmweiße LEDs benutzen (kleiner 2.500 Kelvin, ideal ist die Farbtemperatur „Amber“ mit 1.800 - 2.200 Kelvin). Auf geschlossene Leuchtengehäuse achten Nur dort beleuchten, wo es notwendig ist (z.B. Keine Pflanzen wie z.B. Bäume beleuchten, Wege bodennah ausleuchten) Lichtintensität so gering wie möglich Streulicht, insbesondere nach oben vermeiden oder begrenzen Licht nur bei Bedarf einschalten (Bewegungsmelder)
von Oli Zwirner 25. Mai 2025
Familienausflug am So. 25. Mai 2025: Tag der Artenvielfalt im Langenauer Ried
von Oli Zwirner 8. Mai 2025
Am Freitag den 2. Mai besuchte uns das RegioTV-Team in unserem Naturgarten in Langenau. Nach etwa zwei Stunden Interview, Film- und Drohnenaufnahmen war alles im Kasten. Ich denke, es hat allen viel Spaß gemacht, mir auf jeden Fall. Im Anschluß musste das Rohmaterial noch bei RegioTV geschnitten, nachvertont und mit einigen Bildern ergänzt werden. Es ist sicherlich eine hohe Kunst, jemanden wie mich, der auch gerne 4 Stunden am Stück referiert, in ein 4-minütiges Video zu packen ohne den Gesamtkontext zu verlieren. Das Team hat hier aus meiner Sicht das Bestmögliche daraus gemacht :-)
von Lisa Zwirner 22. April 2025
Wir hatten am Ostersamstag ausnahmsweise ein paar Stunden Zeit und die spontane Idee, noch einen kleinen, lichtdurchfluteten Teich zu machen. Den Miniteich an unserer Kräuterschnecke mitgerechnet ist das jetzt Teich Nummer 6. Recycling-Vlies und EPDM-Kautschukfolie hatten wir noch von unserem Lichtteich-Projekt übrig, so dass es für eine Wasserfläche von ca. 2,5 qm mit einer maximalen Tiefe von unter 30 cm gereicht hat. Nur ein paar Stunden Arbeit Zu zweit haben wir etwa 4-5 Stunden benötigt, vom Aushub der Grundform über die Modellierung, das Abstechen der Grassode zur Ufergestaltung, die Verlegung von Vlies und Folie sowie das Einbringen des Kies. Als Erstbepflanzung haben wir einheimische Wildpflanzen wie Sumpfschwertlilie, Tannenwedel, Zungenhahnenfuß und Armleuchter-Algen aus den bestehenden Teichen verwendet. Da kommt sicher noch was dazu. Gemessen am Aufwand läßt sich das Ergebnis doch sehen, oder?
von Oli Zwirner 17. April 2025
Unser Storchennest steht noch keine drei Wochen und wird fast täglich von Störchen angeflogen. Bebrütet wird es noch nicht, dafür kommt regelmäßig ein Storch vorbei der die Weidenzweige abbaut (Titelbild). Gestern haben wir dann zum ersten Mal ein Storchenmännchen im Nest beobachten können, der eindeutig Balzverhalten gezeigt hat (u.a. lautes Klappern und Kopf in den Nacken). Diese Männchen wurde jedoch kurze Zeit später von einem anderen (vermutlich) Storchenmännchen vertrieben, der das Nest dann selbst für einige Zeit besetzte. Zum Glück ohne das Nest zu demontieren ;-). Wir sind gespannt, wann das Nest erstmalig bebrütet wird. Dieses Jahr wird es wahrscheinlich nichts mehr, aber für die nächste Brutsaison haben wir große Hoffnung.
von Oli Zwirner 6. April 2025
„Einsatz mit Elan – Menschen für Naturschutz begeistern“ Umweltministerin Thekla Walker hat uns für unser Projekt „Naturgarten Langenau – mit allen Sinnen für den Artenschutz begeistern“ am 5. April 2025 den Landesnaturschutzpreis 2024 in Stuttgart verliehen. Die mit insgesamt 30.000 Euro dotierte Auszeichnung steht dieses Jahr unter dem Motto „Einsatz mit Elan – Menschen für Naturschutz begeistern“. Der Landesnaturschutzpreis 2024 zeichnet vorbildliche Initiativen und Aktivitäten aus, denen es gelingt, andere Menschen für ein Engagement im Naturschutz zu begeistern und Aktive zu gewinnen.
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