< Blog Home 11. März 2022
Bald schon beginnt die neue Gartensaison. Dann wird im Garten, auf der Terrasse oder auf dem Balkon eingepflanzt, eingetopft und umgetopft was das Zeug hält. Dazu kommt meist Blumenerde aus dem Gartencenter oder dem Baumarkt zum Einsatz. Doch die meisten Blumenerden bestehen vor allem aus Torf. Das ist der Stoff, aus dem unsere Moore sind.
Intakte Moore sind klimaneutral. Ändern sich die Umgebungsbedingungen oder wird ein Moor für eine land- bzw. forstwirtschaftliche Nutzung entwässert, kommt es zum chemischen und mikrobiellen Abbau des Torfes. Die Moore geben dann den zuvor gespeicherten Kohlenstoff relativ rasch als CO2 wieder frei. Neben CO2 können beim anaeroben Abbau von organischer Substanz das 21mal stärker klimarelevante Methan (CH4) und beim aeroben Abbau Lachgas (Distickstoffoxid, N2O) entstehen, das die 310-fache Klimarelevanz von CO2 aufweist. Mit der Nutzung und Zerstörung der Moore werden sie von einer Treibhausgas-Senke zur Quelle. 1)
Moore machen nur drei Prozent der weltweiten Landfläche aus, speichern aber doppelt so viel Kohlenstoffdioxid wie alle Wälder der Erde zusammen. Ihr Schutz lohnt sich: Werden Moore zerstört, setzen sie hohe Mengen klimaschädlicher Gase frei, einzigartige Tier- und Pflanzenwelten werden vernichtet. 2)
Der Torfabbau ist für etwa 7 % aller Treibhausgasemissionen in Deutschland verantwortlich. Vorsichtige Schätzungen gehen davon aus, dass er damit mit dem unseres Verkehrsaufkommens vergleichbar ist. 3)
Achtet beim Einkaufen von torffreier Blumenerde darauf, dass es sich wirklich um Produkte ohne Torf handelt. Vorsicht ist geboten bei angeblich „torfreduzierten“ bzw. „torfarmen“ Produkten, sie besitzen meist immer noch einen Torfanteil von 60-80 Prozent. Es gibt sogar torffreie Erde, die mit dem RAL-Gütesiegel ausgezeichnet wurde. Dieses steht für qualitativ hochwertig befundene Blumenerden, die frei von Wildkrautsamen und Wildkräutern sind. Nur Erden, auf denen „ohne Torf“ oder „torffrei“ steht, enthalten tatsächlich keinen Torf! Der BUND hat eine Liste von Anbietern torffreier Erden zusammengestellt, die unter www.bund.net/torffrei im Internet herunter geladen werden kann. 4)
Eine gute Alternative für Torf ist auch die Verwendung von selbst hergestelltem (oder gekauftem) Kompost.
Quellen:
1) https://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/klimawandel-und-anpassung/moorboeden
2) https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/moore-mindern-co2-435992
3) https://www.bund-niedersachsen.de/themen/natur-landwirtschaft/moore/fokusthemen/torfabbau-stoppen/
4) https://www.bund.net/torffrei
Bild: Naturgarten Langenau
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