< Blog Home 15. März 2022
In unseren intensiv genutzten und ausgeräumten Landschaften ist Totholz leider selten geworden. Also haben wir gedacht, wir statten unseren Naturgarten nach und nach mit etwas Totholz aus.
Geworden sind daraus bisher über ein Dutzend ganz unterschiedliche Totholzbereiche (siehe Titelbild). Einige bestehen nur aus ein paar Totholzstücken, manche aus einzelnen Stämmen und andere aus vielen Tonnen Holz. Alleine in unserem großem Totholzbereich liegen rund 8-10 Tonnen Totholz, darunter etlichen Wurzelstöcke und ein Weidenstück mit weit über 2 Meter Durchmesser (Bild unten).
Totholz bietet Unterschlupf, Nahrung und Nistmöglichkeiten. Viele Tiere sind auf Totholz als Lebensraum angewiesen und vom Aussterben bedroht. So leben oder entwickeln sich von den rund 6.000 Käferarten in Deutschland über 1.300 im Holz abgestorbene Bäume. In unserem Totholz nisten etliche Wildbienenarten (z.B. die Blaue Holzbiene) und Käfer (z.B. der Balkenschröter oder Rosenkäfer). Hornissen und Wespen finden hier Baumaterial für ihre Nester, verschiedene Ameisenarten ihren Lebensraum, Eidechsen und Kleinsäuger wie Igel ideale Versteckmöglichkeiten, Spechte und Amseln Nahrung im Überfluss.
Besonders wichtig ist, dass Totholz (das gleiche gilt auch für Reisig) über viele Jahre hinweg liegen bleiben und nicht jedes Jahr in den Häcksler oder in den Ofen wandert. Nur so kann die natürliche Zersetzung in allen Stadien, bis hin zur Mulm- und Humusbildung ablaufen. Unser Totholz befindet sich in ganz unterschiedlichen Stadien: Bei einigen Stücken beginnt gerade die Besiedlung durch Insekten, die ersten Nistgänge entstehen. Andere Stücke sind schon fast zu Mulm zerfallen und haben bereits eine Pappe ähnliche Substanz. So wird das Leben im Totholz von Jahr zu Jahr immer artenreicher.
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