< Blog Home    28. März 2023 

Ein Lichtteich entsteht

Ziemlich genau vor einem Jahr haben wir mit dem Projekt Gartenteich begonnen. Nachdem wir den „NABU-Leitfaden Pflanzengesellschaften von Flachwassergartenteichen“ von Dr. Hans-Christoph Vahle in die Hände bekommen haben, wurde das Projekt erst einmal auf Eis gelegt. Wir hatten genügend andere Dinge zu tun. Der ursprüngliche Plan war klassischer Teichbau: eine Teichform in frostsicherer Tiefe ausheben, mit Tief- und Flachwasserzonen modellieren, mit Teichfolie auskleiden, irgendwie Planzen drauf und fertig. Daraus wurde dann zum Glück nichts.


Lichtteich

Bild: Die ausgehobene Teichform am 23. März 2023


Es kam dann ganz anders


Wir wollten nun einen Lichtteich (dazu unten mehr) in unserem Naturgarten haben. Hierzu haben wir die Teichgrube erheblich vergrößert (auf ca. 8 x 4 m) , dann ein Recycling-Vlies und eine EPDM-Teichfolie eingebracht. Darauf haben wir entgegen der klassischen Vorstellung vom Teichbau etliche Tonnen eines Feinsand-Lehmerde-Gemisches aufgebracht und angeböscht. Als Feinsand haben wir übrigens eine Körnung von 0-0,1 mm (ungewaschen) verwendet, der wunderbar „pappig“ ist. Den Teichransd haben wir teils mit Grassode und teils mit Naturstein befestigt.


Lichtteich

Bild: Gut zu sehen - Folie und aufgebrachtes Substrat am 25. März 2023


Was ist ein Lichtteich?


Der Teich ist an der tiefsten Stelle je nach Wasserstand nur noch knapp 40 cm tief (weniger wird es von selbst). So ist der Teich bis an den Grund lichtdurchflutet und bietet einen ganz besonderen Lebensraum. Nachdem sich das Wasser so im Sommer auch etwas stärker erwärmen kann, können sich Amphibien und andere Tiere besser entwickeln. Damit brechen wir erst einmal mit dem Glauben, wärmeres Wasser sei böse und ein Teich müssen immer kühl wie ein Gebirgsbach sein. Nein, muss er nicht!


Lichtteich

Bild: Noch nicht ganz fertig, aber trotz Tonnen an Sand-Lehmgemisch erscheint das Wasser noch recht klar, aufgenommen am 26. März 2023


Frostsichere Tiefe?


Der nächste Glauben, mit dem wir gebrochen haben: ein Teich dürfe nicht bis unten durchfrieren oder in großen Teilen nicht auch einmal trockenfallen. Diese Denke stammt vermutlich aus der Fischzucht, aber Fische wollen wir hier ohnehin nicht. Genau das Durchfrieren sorgt nämlich dafür, dass Amphibien im Frühjahr nicht im "Haifischbecken" voll von überwinternden, räuberischen Libellenlarven und anderen Jägern laichen müssen. So erhöht sich die Chance für die Entwicklung von Molchen, Kröten, Fröschen und Co. um ein Vielfaches.


Next Step: die Bepflanzung


Wir werden später noch darüber berichten, wie wir den Teich mit heimischen Wildpflanzen bepflanzt haben. Diese sind für das Gleichgewicht im Teich unverzichtbar. Erst dann ist das eines Naturgartens würdig. Auch hierzu finden sich tolle Anregungen zu geeigneten Pflanzengesellschaften im besagten NABU-Leitfaden.


Der „NABU-Leitfaden Pflanzengesellschaften von Flachwassergartenteichen“ kann hier angefordert werden:

https://niedersachsen.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/tipps-haus-garten/16188.html

von Oli Zwirner 14. Juli 2025
Bis zum 31. Juli habet ihr noch die Möglichkeit, eure Bewerbungen zum "Deutschland summt - Pflanzwettbewerb 2025" einzureichen. Hier geht's zu Wettbewerbsseite: https://wir-tun-was-fuer-bienen.de Darum geht es Ihr habt Lust, euren Garten, Balkon oder eure Terrasse in ein insektenfreundliches Blütenparadies zu verwandeln? Ihr wolltet schon immer andere Menschen kennenlernen, die sich ebenfalls für die biologische Vielfalt engagieren? Vielleicht seid ihr auch Lehrer*in, Firmenchef*in oder im Vereinsvorstand und hegt den Wunsch, in einer Gemeinschaftsaktion eine Naturoase auf dem Schul-, Firmen- oder Vereinsgelände zu gestalten? Dann seid ihr hier genau richtig! Willkommen beim Deutschland summt!-Pflanzwettbewerb. Hintergrund Bereits seit 2016 gärtnern Jung und Alt bei uns um die Wette. Mit beachtlichem Erfolg. Auch in diesem Jahr veranstaltet die Stiftung für Mensch und Umwelt , den Wettbewerb wieder – diesmal in seinem 10-jährigen Jubiläumsjahr. Sehen wir uns auf der Prämierungsfeier in Berlin? Als Mitglied der Hauptjury ist es mir ein ganz besonderes Anliegen, dass ihr dabei seid! Vielleicht sehen wir uns im September ja auf der Prämierungsfeier in Berlin. Ich würde mich freuen! NEU: Kennt ihr schon die Jubiläumsbroschüre "10 Jahre Deutschland summt! -Pflanzwettbewerb" ?
von Oli Zwirner 8. Juli 2025
Die Acker-Kratzdistel vermehrt sich vegetativ über Wurzelausläufer und sogar über abgetrennte Wurzelstückchen. Sie galt daher vor den Zeiten moderner, effektiver Totalherbizide als gefürchtetes Unkraut und ist auch heute sogar bei vielen Naturgärtnern nicht gern gesehen. Aus unserer Sicht zu Unrecht, solange man ein paar Regeln beachtet.
von Oli Zwirner 30. Juni 2025
Die kommenden Termine der in Kooperation mit der vh ulm stattfindenden Führung durch den Naturgarten Langenau für 2025 können ab sofort gebucht werden. Die Termine mit den Anmeldelinks der vh ulm findet ihr auf unserer Website unter " Termine " beim jeweiligen Termineintrag. Die vh ulm erhebt einen kleinen Unkostenbeitrag von 5 € für Verwaltung und Veröffentlichung im Programm. Wir selbst nehmen nichts. Bitte bucht die Termine möglichst frühzeitig, bisher waren alle Termine immer restlos ausgebucht. Die Führungen stehen unter dem Motto ... "Vorbild Wildnis - wie kommt die Natur in den Garten?" Euch erwartet keine klassische Gartenbesichtigung mit nur ein paar hübschen Blumen. Vielmehr werdet ihr ganz viel darüber erfahren, was mit "Wildnis", "Natur" und "Artenvielfalt" überhaupt gemeint ist und was als Vorlage für den eigenen Naturgarten funktionieren kann. Wir werden uns dann bei der Gartenführung auch die einzelnen Biotopelemente im Naturgarten anschauen und dazu den Hintergrund und den Nutzen für die Artenvielfalt erklären. Wir geben euch u.a. Antworten auf die folgenden Fragen: Was sind die Unterschiede zwischen Honig- und Wildbienen? Warum heimische Wildpflanzen? Und was ist Koevolution? Wie können bestimmte Tierarten gezielt gefördert werden? Wieviel "Natur" ist ein Naturgarten und was ist Wildnis? Störungsökologie: Wann muss der Mensch eingreifen? Wie kann möglichst insektenschonend gemäht / geschnitten werden? Wie tief oder flach soll ein Naturteich sein? Wie geht insektenschonendes Licht? Fragen und Diskussion jederzeit erwünscht! Die Führungen finden bei jedem Wetter statt. Hunde an der Leine sind erlaubt. Ihr findet unseren Naturgarten unter der folgenden Adresse: Nelkenstr. 13, 89129 Wiese, Parkplätze gibt es z.B. an der Stadthalle oder Ludwig-Uhland-Schule, Karlstr. (ca. 100 m). Weitere Infos zu unseren Führungen gibt es auch hier .
von Oli Zwirner 24. Juni 2025
Über Pfingsten waren wir eine Woche in Bosnien, genauer gesagt im Una Canyon in der Nähe von Bihac und dem Una Nationalpark. Wir hatten eine völlig autarke Blockhütte mit Solar und PV direkt an der Una, einem blau und grün schimmernden Wildfluss.
von Oli Zwirner 2. Juni 2025
Vortrag "Artenvielfalt und Klimaschutz im eigenen Garten" Am Mittwoch, den 02. Juli 2025 um 18:30, findet ein Vortrag zum Thema „Artenvielfalt und Klimaschutz im eigenen Garten“ statt. Beginn ist um 18.30 Uhr im Landratsamt Heidenheim (Felsenstraße 36, Raum B 004). Zu Gast ist Oliver Zwirner, u.a. Preisträger des Landesnaturschutzpreises Baden-Württemberg 2024 und aktiv bei der AG Donaumoos Langenau. Oliver erklärt u.a. am Beispiel seines Naturgartens in Langenau (www.naturgarten-langenau.de) mit vielen Bildern den aktuellen Wissensstand zu den wichtigsten Zusammenhängen rund um Artenvielfalt und Klimaschutz. Er zeigt anhand von vielen Praxisbeispielen, was artenreiche Landschaften oder Gärten ausmachen. Seien Sie dabei und lernen Sie nützliche Tipps und Tricks für die Gestaltung von naturnahen Gärten kennen und wie man gleichzeitig das Klima schützt. Das vom Landkreis Heidenheim im Rahmen seiner Klimainitiative gegründete Zentrum für nachhaltige Energieversorgung, Klimaschutz und Klimafolgenanpassung, kurz ZEKK, lädt gemeinsam mit dem Landkreis zur Veranstaltungs- und Vortragsreihe „Klimagespräche“ ein. Dabei haben Bürgerinnen und Bürger sowie Kommunen und Unternehmen die Möglichkeit, sich zu unterschiedlichen Themen im Bereich des Klimaschutzes zu informieren.
von Oli Zwirner 31. Mai 2025
Nachtaktive Insekten werden von künstlichen Lichtquellen vor allem im kalten Spektrum und mit hohem UV-Anteil angezogen, da sie sich eigentlich am weißlichen Licht des Monds (Farbtemperatur ca. 4.000 Kelvin) orientieren. Im Gegensatz zum Mond weisen künstliche Lichtquellen den Insekten nämlich den falschen - oft tödlichen – Weg: Die Tiere verlieren die Orientierung, sterben an Erschöpfung, gelangen in die Leuchtgehäuse und verbrennen oder verhungern dort, weil sie nicht mehr hinausfinden. So fehlen Milliarden Insekten mit weitreichenden Folgen für ganze Ökosysteme. Die lichtsensiblen Glühwürmchen sind vielerorts bereits ausgestorben und auch Vögel und Fledermäuse werden durch künstliche Lichtquellen direkt oder indirekt gefährdet. Titelbild: LED Licht an unserem Hauseingang (2.500 K, 5 W, Streulicht räumlich nach oben durch den Dachüberhang begrenzt, zeitlich begrenzt durch einen Bewegungsmelder) Praxistipps für die Außenbeleuchtung Licht ohne UV-Anteil verwenden (z.B. Umstieg auf LED) Warmweiße LEDs benutzen (kleiner 2.500 Kelvin, ideal ist die Farbtemperatur „Amber“ mit 1.800 - 2.200 Kelvin). Auf geschlossene Leuchtengehäuse achten Nur dort beleuchten, wo es notwendig ist (z.B. Keine Pflanzen wie z.B. Bäume beleuchten, Wege bodennah ausleuchten) Lichtintensität so gering wie möglich Streulicht, insbesondere nach oben vermeiden oder begrenzen Licht nur bei Bedarf einschalten (Bewegungsmelder)
von Oli Zwirner 25. Mai 2025
Familienausflug am So. 25. Mai 2025: Tag der Artenvielfalt im Langenauer Ried
von Oli Zwirner 8. Mai 2025
Am Freitag den 2. Mai besuchte uns das RegioTV-Team in unserem Naturgarten in Langenau. Nach etwa zwei Stunden Interview, Film- und Drohnenaufnahmen war alles im Kasten. Ich denke, es hat allen viel Spaß gemacht, mir auf jeden Fall. Im Anschluß musste das Rohmaterial noch bei RegioTV geschnitten, nachvertont und mit einigen Bildern ergänzt werden. Es ist sicherlich eine hohe Kunst, jemanden wie mich, der auch gerne 4 Stunden am Stück referiert, in ein 4-minütiges Video zu packen ohne den Gesamtkontext zu verlieren. Das Team hat hier aus meiner Sicht das Bestmögliche daraus gemacht :-)
von Lisa Zwirner 22. April 2025
Wir hatten am Ostersamstag ausnahmsweise ein paar Stunden Zeit und die spontane Idee, noch einen kleinen, lichtdurchfluteten Teich zu machen. Den Miniteich an unserer Kräuterschnecke mitgerechnet ist das jetzt Teich Nummer 6. Recycling-Vlies und EPDM-Kautschukfolie hatten wir noch von unserem Lichtteich-Projekt übrig, so dass es für eine Wasserfläche von ca. 2,5 qm mit einer maximalen Tiefe von unter 30 cm gereicht hat. Nur ein paar Stunden Arbeit Zu zweit haben wir etwa 4-5 Stunden benötigt, vom Aushub der Grundform über die Modellierung, das Abstechen der Grassode zur Ufergestaltung, die Verlegung von Vlies und Folie sowie das Einbringen des Kies. Als Erstbepflanzung haben wir einheimische Wildpflanzen wie Sumpfschwertlilie, Tannenwedel, Zungenhahnenfuß und Armleuchter-Algen aus den bestehenden Teichen verwendet. Da kommt sicher noch was dazu. Gemessen am Aufwand läßt sich das Ergebnis doch sehen, oder?
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