< Blog Home 2. Oktober 2022
Als häufiger Gartenbesucher und etwas kleinerer Verwandter des Hausspatzen könnte man den Eindruck bekommen, dass es ziemlich viele Feldsperlinge gibt. Tatsächlich befindet sich der Feldsperling jedoch bereits auf der Vorwarnliste (Rote Liste Deutschland).
Da er auf heimische Wildpflanzen und ausreichende Insektenvorkommen für die Aufzucht der Jungen angewiesen ist, haben das Insektensterben, die Ausräumung der Landschaft, Pestizide und der Rückgang von artenreichen Wiesen und Feldrainen zu erheblichen Bestandseinbrüchen geführt. Zudem belastet ein zunehmender Mangel an natürlichen Nistmöglichkeiten den Feldsperling.
Nicht umsonst ist der Feldsperling einer der fünf Kandidaten bei der NABU Wahl zum Vogel des Jahres 2023 und wird dort als „bald gefährdet“ eingestuft.
Titelbild und Bild oben: Feldsperlinge im Naturgarten Langenau
Feldsperlinge haben ein ausgeprägtes Sozialverhalten. Sie sind oft in größeren Trupps unterwegs und brüten am liebsten gemeinsam in losen Kolonien. Im Bild oben ist eine unserer Hundsrosen zu sehen. In dem dornigen Gehölz finden regelmäßig dutzende Feldsperlinge Schutz vor Greifvögeln und Katzen.
Bild: Feldsperlinge im Naturgarten Langenau
Bild: Haussperling ♂, Naturgarten Langenau
Der Feldsperling läßt sich vom Haussperling ganz einfach am dunklen Wangenfleck unterscheiden. Diesen Fleck hat nur der Feldsperling. Außerdem sind Männchen und Weibchen des Feldsperlings gleich gefärbt. Im Bild oben ein männlicher Haussperling in unserem Garten: Gut zu sehen - ihm fehlt der dunkle Fleck auf der Wange.
Bild: Selbstgebautes Sperlingshaus, immer wieder gerne bewohnt oder bebrütet
Der Feldsperling liebt bunte Streuobstwiesen, alte Bäume, heimische Wildgehölze und artenreiche Wiesen. Die Samen verblühter und über den Winter stehen gelassener Stauden bieten ihm auch in der kalten Jahreszeit Nahrung. Solche Bedingungen findet er fast nur noch in naturnahen Landschaften, in Naturschutzgebieten oder in einem Naturgarten vor.
Als Höhlenbrüter nistet der Feldsperling übrigens in geeigneten Nischen oder Höhlen, z.B. in alten Obstbäumen. Da diese natürlichen Niststätten immer weniger werden (z.B. durch das Fällen alter Bäume und die Rodung von Wildhecken), kann man dem kleinen Vogel auch geeignete Nisthilfen anbieten (siehe Bild oben). Allerdings: Ohne ein naturnahes Umfeld wird das den Rückgang dieser charmanten Vögel nicht stoppen.
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