< Blog Home 13. Juli 2023
Wow! Ein Hornklee-Glasflügler ...
Was ist das? Eine Biene? Wespe? Nein, ein kleiner Schmetterling mit etwa 1 cm Körperlänge! Genauer gesagt ein Hornklee-Glasflügler, den wir das erste Mal in unserem Garten an einer Saat-Esparsette gesichtet und fotografiert haben.
Der wissenschaftliche Name des Hornklee-Glasflüglers Bembecia ichneumoniformis weist auf seine starke Ähnlichkeit mit einer Wespe hin (ichneumon = Schlupfwespe). Mit ihrer Erscheinung imitieren die Tier Wespen oder Bienen geradezu perfekt. So sollen potentielle Fressfeinde abgeschreckt werden.
Bild oben und Titelbild: Hornklee-Glasflügler Bembecia ichneumoniformis, Naturgarten Langenau
Lebensweise
Der Schmetterling ist den Nachtfaltern zugeordnet, ist aber tagaktiv und ziemlich sonnenliebend. Der Hornklee-Glasflügler fliegt hauptsächlich im Juli bis Anfang August, insbesondere an sonnigen, heißen Tagen in geeigneten Lebensräumen mit der Hauptraupennahrungspflanze, dem Gewöhnlichen Hornklee. Die Hauptflugzeit liegt wohl oft zwischen 9:00 und 12:00 Uhr (Lepiforum).
Nahrung
Als Raupenfutterpflanzen dienen vor allem der Gewöhnliche Hornklee (daher auch der Name), der Gewöhnliche Wundklee oder die vielblättrige Lupine. Die Falter besuchen zwar verschiedene Blühpflanzen, nehmen aber aufgrund ihrer rückgebildeten Rüssel keine Nahrung bzw. Nektar mehr auf.

Bild: Hornklee-Glasflügler Bembecia ichneumoniformis, Naturgarten Langenau
Entwicklung
Die Falter legen ihre Eier einzeln an Blüten und Blättern insbesondere des Hornklees. Die Raupen der Hornklee-Glasflügler entwickeln sich in Fraßgängen im Wurzelbereich des Raupenfutterpflanze. Hier findet auch die Verpuppung in einem Gespinst statt, der Falter schlüpft im darauffolgenden Jahr.
Dürftige und veraltete Informationslage
In der inzwischen veralteten Roten Liste Deutschlands (1998) galt der Hornklee-Glasflügler noch als ungefährdet. In vielen Bundesländern, darunter z.B. Baden-Württemberg, NRW, Brandeburg oder Berlin, wird der Schmetterling allerdings schon seit etlichen Jahren als gefährdet eingestuft. Auch sind nur extrem wenige Sichtung dieses Tiers dokumentiert.
Ich hoffe, wir haben alles über dieses sehr selten zu sehende Tiere richtig zusammengetragen. Natürlich freuen wir uns über jede belegbare Ergänzung oder Richtigstellung.
Quellen:
https://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/natur-und-landschaft/besonders-und-streng-geschuetzte-arten/
https://www.schmetterlinge-bw.de/Lepi/EvidenceMap.aspx?Id=440094




