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< Blog Home    7. Mai 2024 

Igel sucht Naturgarten

Ich habe heute von Dr. Bettina Fieber die nachfolgenden Info zu einem Anliegen des Igelhilfevereins e.V. und der Igelberatung beim NABU Riss-Umlach bekommen, mit der Bitte um Weiterleitung. Wir veröffentlichen das gerne in unserem Blog. Schließlich haben wir dieses aktuell auch fünf Igel gepäppelt und über den Winter gebracht. Konkret werden naturnahe Gärten gesucht, in denen Fund-Igel ausgewildert werden können. Raum Donau-Iller-Oberschwaben, Ulm und Alb-Donau-Kreis. Zum Beitrag:


Aktuell: Fund-Igel suchen einen neuen Wirkungskreis im Naturgarten!


Fund-Igel brauchen manchmal eine neue Heimat, weil sie an ihrem Ort nicht ausgewildert werden können. Wenn Sie einen naturnahen Garten mit durchlässigen Zäunen haben, in verkehrsarmer Gegend leben und Ihre Nachbarn auf Tellersensen und nächtlichem Mähroboterbetrieb verzichten, Teiche eine Ausstiegshilfe haben, Ihre Nachbarn igelfreundlich und tierlieb sind und Sie Lust haben, ganzjährig zuzufüttern, dann könnte sich ein Igel bei Ihnen pudelwohl fühlen! Helfen Sie uns, das Wildtier des Jahres 2024 zu bewahren!

 

Kontakt:

Dr. Bettina Fieber

Email: hallo-gartenigel@gmx.de 

Bei Notfällen von kranken und verletzten Igeln rufen Sie bitte umgehend die Notfallnummer des Igelhilfevereins e.V. an, folgen Sie dann den Hinweisen:

 

Igelhilfeverein Notrufnummer: 01590 67 200 03 

 

Im Netzwerk des Igelhilfevereins arbeiten fachlich kompetente Igelpfleger, die eng mit auf Igel spezialisierten Tierärzten kooperieren. Ihnen entstehen persönlich keine Kosten. Der Igel wird nach seiner Genesung auf Wunsch wieder an Sie zurück gegeben, um wieder in seinem vertrauten Garten zu leben.

Mehr Infos: Igel in Not - was tun?


Wann liegt ein Notfall bei Igeln vor? Checkliste


  • Bei Tagaktivität! Und bei Aktivität im Winter, gleich zu welcher Tageszeit
  • Verletzungen, Humpeln, Torkeln, häufiges Husten, löchriges, zu großes oder auffälliges Stachelkleid
  • Abmagerung, eingefallenen Flanken, wurstförmiges Aussehen, sichtbarer Hungerknick im Nacken
  • Atemprobleme, häufiges Husten, schlitzförmige oder geschlossene Augen, Igel liegt auf der SeiteLiegen in der Sonne oder längerem
  • Liegen an einer Stelle oder Igel wird von Fliegen angeflogen
  • Nest wird ab November zerstört oder Aufstören des Igels im Winter: Er kann sich kein neues Nest mehr bauen!
  • Zu geringes Gewicht: Igel unter 350g Anfang Oktober, unter 550-600g ab Ende Oktober
  • Altigel sollten mind. 900 - 1500g, Jungigel sollten mind. 650g wiegen! Die Körperform sollte apfelförmig sein!


Igelberatung


Der beste Igelschutz ist es, das Lebensumfeld der Igel in unseren Gärten zu verbessern.


  • Was kann ich tun, um Igel in meinen Garten einzuladen?
  • Was brauchen Igel, um sich in meinem Garten wohl zu fühlen?
  • Wie kann ich die Gefahren für Igel und andere Kleintiere in meinem Garten beseitigen?
  • Woran erkenne ich, dass Igel Hilfe brauchen?


Dr. Bettina Fieber,  Igelspezialistin beim NABU Riss-Umlach, bietet Gartenigelberatungen für alle, die Gartenigel haben oder welche ansiedeln wollen. Sie erhalten fachliche Beratung rund um das Wildtier Igel, zur Lebensweise von Igeln und auf Wunsch eine Gartenberatung, telefonisch oder vor Ort, um Ihren Garten igelgerechter und sicherer für Igel und andere Kleintiere zu machen. Dr. Bettina Fieber bietet auch Igel-Artikel für Medien, Kinderaktionen und Vorträge zum Thema Igel an.


Die Lebensbedingungen des Wildtiers Igel kann jeder verbessern, indem wir unsere Gärten und die Bereiche rund um das Haus so naturnah wie möglich gestalten und damit die Artenvielfalt zu steigern sowie manches unterlassen! Denn der Igel kommt erst in unsere Gärten, wenn Insekten und andere Kleintiere wie Eichhörnchen und Gartenschläfer sich wohl fühlen. 

 

Tipps für den Igelschutz


Viele Tipps für den Igelschutz sind auch gut für alle Tiere im Garten:


  • Keine Anpflanzung von exotischen Ziergewächsen, insektenfreundliche Büsche und Sträucher pflanzen
  • Blumeninseln bieten Insekten Nahrung, Igeln ein Jagdrevier und sehen attraktiv aus
  • Hecken bieten Verstecke für Nahrungstiere wie Käfer, Spinnen und den Igeln selbst 
  • Kein Gift (Schneckenkorn u.a.) anwenden, denn sie töten die Lebensgrundlage der Igel und vergiften sie
  • Laub auf den Beeten unter den Hecken nicht wegräumen, es dient Igeln als Nestpolsterung
  • Rasen an mehreren Stellen wachsen lassen, hier jagt der Igel nachts
  • Die Notwendigkeit der Anwendung von Geräten wie Mährobotern, Rasentrimmern etc. prüfen 
  • Alle zu mähenden Bereiche vorher gründlich! absuchen und nur tagsüber mähen
  • Wasserschalen für Insekten, Vögel und Igel ganzjährig aufstellen
  • Treppen zu Kellern und Lichtschächte mit Netzen sichern
  • Pools und Gartenteiche sichern oder eine flache Ausstiegsmöglichkeit schaffen
  • Unordentliche Ecken, Ast-Laubhaufen von Oktober bis April sowie Juli bis September nicht aufräumen
  • Totholzhaufen, Ast-Laub-Haufen, Komposthaufen für Insekten und Kleintiere wie Igel anlegen
  • Einen Zugang zu Komposthaufen für Igel schaffen, dort leben seine Nahrungstiere wie Käfer und Larven
  • Freie Durchgänge zu anderen Gärten schaffen, damit sie ein ausreichend großes Revier haben
  • Winterschlaf bitte nicht stören: Gartenarbeiten im Winter von November bis April lassen Igel aufwachen 
  • Winterschlafnester oder Laubhaufen im Winter in Ruhe lassen: Aufgestörte Igel sind Notfälle! s.u.
  • Ideal: Fleischreiches (60%), getreideloses Katzentrockenfutter regengeschützt aufstellen (Igel-Futterhaus oä.)
  • Kranke und verletzte Igel oder mutterlose Igelbabys sofort sichern (40 cm hoher Karton) - Igelnotruf anrufen!
  • Der Igel sollte nur dann gesichert werden, wenn er wirklich hilfebedürftig ist. Siehe Checkliste unten!
  • KEIN Flohspray oder andere Präparate verabreichen! Dies könnte den Tod des Igels zur Folge haben!
  • Mehr Tipps in unserer Broschüre unten!


Ist Ihr Garten geeignet für Igel? Dann melden Sie sich sich bei Bettina Fieber! Wie sollte Ihr Garten sein? Info*


* Quelle: https://www.nabu-riss-umlach.de/projekte/igelberatung/


von Kirstin Segler 3. März 2025
Gastbeitrag: Autorin Kirsten Segler im Interview mit Doris Lerch ... Wer Bienen, Schmetterlingen und anderen faszinierenden Insekten etwas Gutes tun will, muss auf heimische Pflanzen setzen – so weit, so bekannt. Mit Exoten können meist nur wenige Tiere etwas anfangen. Doch auch im direkten Vergleich zwischen Wildformen und ihnen sehr ähnlichen Zuchtvarianten haben die Originale einen viel größeren Nutzen für die Tierwelt. Das zeigte eine Studie der Biologin Doris Lerch von der Technischen Universität Darmstadt.
von Oli Zwirner 1. März 2025
Wann ist die beste Zeit, einen Reisighaufen zu entfernen? Die ganz klare Antwort vorab: eigentlich nie ! In vielen Gärten werden Reisighaufen angelegt und wandern vor dem Winter in den Häcksler. Warum das keine gute Idee ist und wie es besser geht, erfahrt ihr im nachfolgenden Beitrag. Reisig - ein kleines ökologisches Universum Ein Reisighaufen ist ein kleines ökologisches Universum für sich: In der Brutzeit ziehen dort z.B. Rotkehlchen oder Zaunkönig ihre Küken geschützt vor Beutegreifern auf. Eidechsen finden dort Schutz vor Katzen, Rabenkrähen und Elstern. Igel bauen sich im Reisig ein kuschliges Plätzchen für den Winterschlaf. Und alle möglichen Insekten und Spinnen finden darin Schutz, Nistmöglichkeiten, überwintern dort oder leben vom zersetzten Holz, dem Mulm. Reisighaufen haben ganzjährig "Saison" Laut Bundesnaturschutzgesetz ist es ja verboten, in der Vogelbrutzeit vom 01. März bis 30. September Bäume zu fällen und starke Rückschnitte an Gehölzen vorzunehmen. Ein Reisighaufen hat jedoch ganzjährig „Saison“. Entfernt man das Reisig zu früh, schadet man überwinternden Insekten und Igeln. Entfernt man Reisig später, können darin schon Vögel brüten. Es gibt also keinen guten Zeitpunkt, einen Reisighaufen zu entfernen. 
von Oli Zwirner 25. Februar 2025
Mit unserem Projekt „Naturgarten Langenau“ beteiligen wir uns an der Dokumentation der Vielfalt von Tieren und Pflanzen auf iNaturalist. Wir haben einen Großteil der bei uns beobachteten Arten mit Bild und Geodaten auf iNaturalis hochgeladen. Ihr findet uns unter folgendem Link: https://www.inaturalist.org/projects/naturgarten-langenau?tab=species Möglichkeiten auf iNaturalist Mit der iNaturalist (App als auch Webportal) können Beobachtungen mit Foto dokumentiert und bestimmt werden. Die Beobachtungen und die Arten werden einerseits einem Beobachter zugeordnet (also z.B. mir) und können auch einer geografischen Fläche (z.B. unserem Naturgarten Langenau) zugewiesen werden. Das wird in iNaturalist als Sammelprojekt bezeichnet. Ein Sammelprojekt kann übrigens wiederum einem Dachprojekt zugeordnet werden. Aber eins nach dem anderen.
von Oli Zwirner 10. Februar 2025
Vom 6. bis zum 9. Februar fanden wieder die Naturgartentage des Naturgarten e.V. im Kongresszentrum in Hagen statt. Themen waren dieses Jahr u.a. die Entwicklung der Biodiversität im Klimawandel, Klima-Bäume, Dachbegrünung, Kardengewächse im Naturgarten, Nonplusultra-Pflanzen für den Insektengarten, Gartenfauna entdecken und lebendiges Totholz. Dazu kam ein reichhaltiges Workshop-Angebot.
von Oli Zwirner 26. Januar 2025
Die Sonne scheint wieder länger und zwischendurch steigen die Temperaturen. Die Vorfreude auf die kommende Gartensaison verleitet dazu, schon jetzt den Garten wieder aufzuräumen. Stauden schneiden, Laub beseitigen, Rasen mähen und vieles mehr. Ein verständliches Bedürfnis, jedoch aus Sicht des Naturfreunds überhaupt keine gute Idee. Mehr dazu erfahrt ihr im folgenden Beitrag. Aufräumen mitverantwortlich für das Insektensterben Viele unserer heimischen Insekten überwintern nämlich bis Mitte Mai (Zikaden bis in den Juni hinein) als Larve, Ei oder ausgewachsenes Insekt in abgestorbenen Pflanzenstängeln, an vertrockneten Grashalmen, in der Erde oder versteckt unter Laub und Reisig. Denn erst ab Mitte Mai finden sie alle ausreichend Nahrung. Wenn nun diese Winterquartiere im Garten (oder auch an Straßen- und Wegrändern) alle frühzeitig abgeschnitten oder aufgeräumt werden, gehen zahlreiche Insekten-Individuen verloren, die nötig wären, um stabile Populationen aufzubauen. Dies ist übrigens einer der weniger bekannten Gründe für den dramatischen Verlust an Naturvielfalt.
von Oli Zwirner 17. Januar 2025
Moderne, energieeffiziente Gebäude sind meist mit einer kontrollierten Wohnraumbelüftung mit Wärmerückgewinnung ausgestattet. Total sinnvolle Anlagen, denn mit einem solchen Lüftungssystem kann bis zu 90 Prozent der Wärmeenergie wiedergewonnen werden, die ansonsten beim Lüften durch geöffnete Fenster entweichen würde. An sich eine super Sache, aber diese Anlagen kosten jedes Jahr Abermillionen von Insekten das Leben. Massenweise tote Insekten in den Filtern Auch unsere zentrale Lüftungsanlage hat sich rasch als Insektenfalle herausgestellt: Beim Filterwechsel fanden wir massenweise tote Florfliegen und andere Fluginsekten im Gerät. Die Tiere sind wohl über die Luftansaugung reingekommen, jedoch nicht mehr heraus. Wir haben uns daher die Luftansaugung auf der Außenseite näher angeschaut: Das Gitter dort war derart grobmaschig, dass auch relativ große Insekten in die Lüftung gelangen konnten. Wir mussten also etwas tun.
von Oli Zwirner 24. Dezember 2024
Pünktlich zu Weihnachten ist es im Garten (abgesehen von zig Vögeln) eher ruhig und viele Bewohner sind in der Winterruhe. Wir nutzen die Zeit zur Vorbereitung von Vorträgen, Gartenführungen, für die Planung neuer Lebensräume bzw. Biotope und für die Pflege unserer Website. Nebenbei haben wir gerade drei Igel vom Igelhilfeverein gepäppelt, die diese Woche in den Winterschlaf gehen durften. "Gute Nacht!" ist da nicht der richtige Gruß, eher "Guten Winter!" :-)
von Lisa Zwirner 15. Dezember 2024
Eine Wasserralle, im November bei uns im Naturgarten, in einem unserer Kleinteiche. Nachdem ich das Tier nicht zuordnen konnte, habe ich es mit der Obsidentify App bestimmt. Noch am selben Tag bekam ich eine Nachricht vom Obsidentify-Team, dass der Standort nicht stimmen könne. Die scheue Wasserralle ist nämlich vor allem in Flussauen und Sumpfgebieten beheimatet. Sie bevorzugt feuchte Gebiete mit viel Schilf und sehr dichtem Bewuchs. Der Standort stimmte trotzdem. Ein wunderschönen Tier! Da die Wasserralle gerne eher etwas unelegant durchs Schilf stöbert, hat sie irgendwann auch den Beinamen "Schilfschwein" bekommen. Was der Wasserralle in unserem Naturgarten so gut gefallen hat, werden wir wohl nie erfahren. Möglicherweise war der Besucher auf dem Zug nach Süden. Übrigens: Die Wasserralle steht in Baden Württemberg auf der Roten Liste Kat. 2 (stark gefährdet), in Deutschland auf der Vorwarnliste. Ihr seht: Ein Naturgarten ist immer für eine Überraschung gut. Titelbild: Naturgarten Langenau, 07. November 2024
von Oli Zwirner 8. Dezember 2024
Platz für ein Biotop ist in der kleinsten Ecke. Hier unser weniger als einen Meter breite Streifen zwischen unserer Einfahrt und Zufahrt zu den Nachbargebäuden. Wir haben hier auf knapp 8 Meter Länge über 30 cm tief komplett mit Kalkschotter (0-16) abgemagert, eine Natursteinmauer untergebracht und deren Südseite (im Bild oben) mit Wiesensalbei, Mauerpfeffer, Gewürzfenchel, Zypressen-Wolfsmilch und Natternkopf bepflanzt. Auf der Nordseite der Mauer (rückseitig, nicht im Bild) haben wir Kriechendes Seifenkraut angesiedelt. Wir sind gespannt wie sich das im kommenden Frühjahr entwickeln wird. Insgesamt können von der Bepflanzung theoretisch 235 verschiedene Tiere profitieren (sofern sie sich einfinden), von Wildbienen über Tag- und Nachtfalter, Schwebfliegen bis zu verschiedenen Käfern. Spinnen noch gar nicht mitgerechnet.* Pflanzliste Wiesensalbei (Stauden) Gewöhnlicher Natternkopf (Stauden, Bestand) Zypressen-Wolfsmilch (Stauden) Scharfer Mauerpfeffer (Stauden) Rotes Seifenkraut (Stauden, Nordseite) Gewürzfenchel (Stauden, Kulturpflanze) * Zahlen: naturadb , "Wert für Insekten und Vögel", https://www.naturadb.de/listen/z4hdp4zb/ Titelbild: Naturgarten Langenau im Dezember 2024
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