< Blog Home    13. April 2023 

Insekten-Monitoring 2023

Mit der Insektenschutz-Challenge des Projekts „Tausende Gärten – Tausende Arten“ (TGTA) sollen die Auswirkungen von Veränderungen in Gärten auf die Insektenvielfalt untersucht werden. Dazu nutzt TGTA die Erhebungsbögen, welche die INsektenSchutzAkademie INSA (https://insektenschutzakademie.de) für das Insektenzählen entwickelt hat.


Für Naturfreunde und Entdecker


Dass das überhaupt nicht langweilig sein muss, zeigt z.B. das Titelbild ganz oben: Nein, das ist keine Wespe, sondern eine Wespenbiene (also eine Wildbiene), aufgenommen im Naturgarten Langenau am 10. April 2023. Diese und etliche andere Arten findet ihr auch in unserer Bildergalerie. Die Challenge ist wie gemacht für Naturfreunde und Entdecker!


Wir sind wieder am Start


Wir haben letztes Jahr in unserem Naturgarten über 250 verschiedene Arten gezählt und mit Foto dokumentiert. Damit haben wir die TGTA Insektenschutzchallenge 2022 gewonnen, obwohl wir nur an zwei Zählzeiträumen mitgemacht haben.


In diesem Jahr werden wir an allen drei Zählzeiträumen dabei sein und möchten deutlich über 250 Arten entdecken. Der erste Zählzeitraum hat am 1. April begonnen. Hier die drei Zählzeiträume:


  • 1. April bis 31. Mai
  • 1. Juni bis 15. Juli
  • 16. Juli bis 15. September


Bild: Nikon D5600 DSLR mit Sigma 105 mm Makro auf unserem kleinen Berlebach Stativ


Finden und fotografieren


Zunächst müssen die Tiere im Garten entdeckt und fotografiert werden. Hier haben wir inzwischen ein ganz gutes Gespür, wo und wann wir suchen müssen. Jahreszeit, Tageszeit, Temperatur, Wind und örtliche Gegebenheiten sind dabei wichtige Faktoren. Haben wir anfangs noch viel mit dem Smartphone fotografiert, machen wir die meisten Fotos inzwischen mit einer Nikon D5600 DSLR mit einem Sigma 105 mm Makro-Objektiv, teilweise mit einem Berlebach-Stativ.


Allerdings machen wir die meisten Fotos freihändig, zum Stativ aufstellen fehlt meist die Zeit. Letztendlich ist die beste Kamera aber die, die man dabei hat - und das kann immer auch einmal das Handy sein.


Bild: Dokumentation via Excel (Auszug)


Anleitung zur Insektenbestimmung


Zur Bestimmung gehen wir wie folgt vor (es gibt aber sicher auch andere Möglichkeiten):


  1. Wir machen die Erstbestimmung mit der "Obsidentify" App mit einem oder mehreren Bildern
  2. Mittels Bildsuche im Internet machen wir immer eine Gegenprobe
  3. Kommen wir so auf kein eindeutiges Ergebnis, machen wir eine Literaturrecherche (z.B. "Das große BLV-Handbuch Insekten", "Die Zikaden Deutschlands, Österreichs und der Schweiz" von Mühlethaler/Holzinger/Nickel/Wachmann, "Die Wildbienen Deutschlands" von Paul Westrich u.v.m.)
  4. Manche Arten lassen sich für uns als Laien nicht zuverlässig bestimmen, dann lassen wir sie weg
  5. Wir tragen die Ergebnisse mit der Zuordnung zur Bilddatei (ohne Dateiendung, das geht schneller) in eine Excel-Tabelle ein. Wir haben uns dafür eine Gesamttabelle über alle Zählzeiträume gebaut. Das spart uns Zeit und bietet uns Übersicht.


Als Arbeitsaufwand für Suche, Fotografieren, Bestimmung und Dokumentation rechen wir im Schnitt gute 30 Minuten je Art. Zu Beginn geht es deutlich schneller, je mehr Arten aber dokumentiert werden, desto schwieriger und zeitintensiver wird es.

 

Teilnahmeinfos


Wer mitmachen möchte: Teilnahmebogen, Zählbögen, Insekten-Bestimmungshilfe, Zählanleitung und Gartenzustand-Fragebogen stehen auf der Website https://www.agentur-auf.de/tausende-gaerten zum Download bereit. Ihr könnt auch alles einfach als ZIP-Datei herunterladen. Wir empfehlen, die Beobachtungen in einer Excel-Tabelle zu erfassen (anstelle der Zählbögen).


Ansprechpartner für die Insektenschutz-Challenge ist Dr. Heinrich Schneider, der gerne alle Fragen zur Insektenzählung beantwortet: heinrich.schneider@agentur-auf.de. An ihn schickt ihr auch alle Ergebnisse zurück.

von Lisa Zwirner 22. April 2025
Wir hatten am Ostersamstag ausnahmsweise ein paar Stunden Zeit und die spontane Idee, noch einen kleinen, lichtdurchfluteten Teich zu machen. Den Miniteich an unserer Kräuterschnecke mitgerechnet ist das jetzt Teich Nummer 6. Recycling-Vlies und EPDM-Kautschukfolie hatten wir noch von unserem Lichtteich-Projekt übrig, so dass es für eine Wasserfläche von ca. 2,5 qm mit einer maximalen Tiefe von unter 30 cm gereicht hat. Nur ein paar Stunden Arbeit Zu zweit haben wir etwa 4-5 Stunden benötigt, vom Aushub der Grundform über die Modellierung, das Abstechen der Grassode zur Ufergestaltung, die Verlegung von Vlies und Folie sowie das Einbringen des Kies. Als Erstbepflanzung haben wir einheimische Wildpflanzen wie Sumpfschwertlilie, Tannenwedel, Zungenhahnenfuß und Armleuchter-Algen aus den bestehenden Teichen verwendet. Da kommt sicher noch was dazu. Gemessen am Aufwand läßt sich das Ergebnis doch sehen, oder?
von Oli Zwirner 17. April 2025
Unser Storchennest steht noch keine drei Wochen und wird fast täglich von Störchen angeflogen. Bebrütet wird es noch nicht, dafür kommt regelmäßig ein Storch vorbei der die Weidenzweige abbaut (Titelbild). Gestern haben wir dann zum ersten Mal ein Storchenmännchen im Nest beobachten können, der eindeutig Balzverhalten gezeigt hat (u.a. lautes Klappern und Kopf in den Nacken). Diese Männchen wurde jedoch kurze Zeit später von einem anderen (vermutlich) Storchenmännchen vertrieben, der das Nest dann selbst für einige Zeit besetzte. Zum Glück ohne das Nest zu demontieren ;-). Wir sind gespannt, wann das Nest erstmalig bebrütet wird. Dieses Jahr wird es wahrscheinlich nichts mehr, aber für die nächste Brutsaison haben wir große Hoffnung.
von Oli Zwirner 14. April 2025
Familienausflug am So. 25. Mai 2025: Tag der Artenvielfalt im Langenauer Ried
von Oli Zwirner 6. April 2025
„Einsatz mit Elan – Menschen für Naturschutz begeistern“ Umweltministerin Thekla Walker hat uns für unser Projekt „Naturgarten Langenau – mit allen Sinnen für den Artenschutz begeistern“ am 5. April 2025 den Landesnaturschutzpreis 2024 in Stuttgart verliehen. Die mit insgesamt 30.000 Euro dotierte Auszeichnung steht dieses Jahr unter dem Motto „Einsatz mit Elan – Menschen für Naturschutz begeistern“. Der Landesnaturschutzpreis 2024 zeichnet vorbildliche Initiativen und Aktivitäten aus, denen es gelingt, andere Menschen für ein Engagement im Naturschutz zu begeistern und Aktive zu gewinnen.
von Oli Zwirner 1. April 2025
Ihr habt Lust, euren Garten, Balkon oder eure Terrasse in ein insektenfreundliches Blütenparadies zu verwandeln? Ihr wolltet schon immer andere Menschen kennenlernen, die sich ebenfalls für die biologische Vielfalt engagieren? Vielleicht seid ihr auch Lehrer*in, Firmenchef*in oder im Vereinsvorstand und hegt den Wunsch, in einer Gemeinschaftsaktion eine Naturoase auf dem Schul-, Firmen- oder Vereinsgelände zu gestalten? Dann seid ihr hier genau richtig! Willkommen beim Deutschland summt!-Pflanzwettbewerb. Bereits seit 2016 gärtnern Jung und Alt bei uns um die Wette. Mit beachtlichem Erfolg. Auch in diesem Jahr veranstaltet die Stiftung für Mensch und Umwelt , den Wettbewerb wieder – diesmal in seinem 10-jährigen Jubiläumsjahr. Als Mitglied der Hauptjury ist es mir ein ganz besonderes Anliegen, dass ihr dabei seid! Der Wettbewerb startet am 1. April und endet am 31. Juli. Hier geht's zu Wettbewerbsseite: https://wir-tun-was-fuer-bienen.de NEU: Kennt ihr schon die Jubiläumsbroschüre "10 Jahre Deutschland summt! -Pflanzwettbewerb" ?
von Oli Zwirner 30. März 2025
Gestern war es soweit: Nach einigen Wochen Vorbereitung konnten wir endlich unser Storchennest aufrichten. Kurz nach 11 stand dann das Nest. Keine 2 Stunden später fand die erste Wohnungsbesichtigung statt – Weltrekord. Wir fiebern jetzt dem Tag entgegen, an dem das Nest bebrütet wird. Der Naturgarten ist gut mit Störchen frequentiert und in der Innenstadt werden geeignete Standorte langsam rar. Daher sehen wir gute Chancen, dass das Nest in dieser oder in der nächsten Brutsaison angenommen wird. Wir werden berichten.
von Oli Zwirner 13. März 2025
Wenn wir über Naturgärten sprechen, haben viele Menschen ein buntes Blütenmeer vor Augen, in dem Bienen um die Wette summen und Schmetterlinge von Blume zu Blume flattern. Doch stimmt dieses Bild überhaupt oder haben wir etwas Wichtiges übersehen? Blütenbesucher sind für uns präsenter Die Mehrzahl der Blütenbesucher erreichen die Blüten - für uns Menschen gut sichtbar - im Flug. Allerdings bestehen unsere heimischen Arthropodenarten* nicht nur aus blütenbesuchenden Fluginsekten, sondern überwiegend aus Tieren, die sich von anderen Pflanzenteilen, Pflanzensäften, parasitär oder räuberisch ernähren. Dazu gehören die ganzen Spinnen, Wanzen, Zikaden, Heuschrecken, Tausendfüßer, Laufkäfer, Asseln, Springschwänze und viele mehr. Diese Tiere leben zum Teil in der Wiese versteckt in der Krautschicht, in der Streuschicht oder im Boden und sind für uns meist so gut wie unsichtbar. Titelbild ganz oben: Die Roesels Beißschrecke ernährt sich hauptsächlich von Gräsern; krautige Pflanzen und gelegentlich von kleinere Insekten. Blüten braucht sie direkt nicht.
von Kirstin Segler 3. März 2025
Gastbeitrag: Autorin Kirsten Segler im Interview mit Doris Lerch ... Wer Bienen, Schmetterlingen und anderen faszinierenden Insekten etwas Gutes tun will, muss auf heimische Pflanzen setzen – so weit, so bekannt. Mit Exoten können meist nur wenige Tiere etwas anfangen. Doch auch im direkten Vergleich zwischen Wildformen und ihnen sehr ähnlichen Zuchtvarianten haben die Originale einen viel größeren Nutzen für die Tierwelt. Das zeigte eine Studie der Biologin Doris Lerch von der Technischen Universität Darmstadt.
von Oli Zwirner 1. März 2025
Wann ist die beste Zeit, einen Reisighaufen zu entfernen? Die ganz klare Antwort vorab: eigentlich nie ! In vielen Gärten werden Reisighaufen angelegt und wandern vor dem Winter in den Häcksler. Warum das keine gute Idee ist und wie es besser geht, erfahrt ihr im nachfolgenden Beitrag. Reisig - ein kleines ökologisches Universum Ein Reisighaufen ist ein kleines ökologisches Universum für sich: In der Brutzeit ziehen dort z.B. Rotkehlchen oder Zaunkönig ihre Küken geschützt vor Beutegreifern auf. Eidechsen finden dort Schutz vor Katzen, Rabenkrähen und Elstern. Igel bauen sich im Reisig ein kuschliges Plätzchen für den Winterschlaf. Und alle möglichen Insekten und Spinnen finden darin Schutz, Nistmöglichkeiten, überwintern dort oder leben vom zersetzten Holz, dem Mulm. Reisighaufen haben ganzjährig "Saison" Laut Bundesnaturschutzgesetz ist es ja verboten, in der Vogelbrutzeit vom 01. März bis 30. September Bäume zu fällen und starke Rückschnitte an Gehölzen vorzunehmen. Ein Reisighaufen hat jedoch ganzjährig „Saison“. Entfernt man das Reisig zu früh, schadet man überwinternden Insekten und Igeln. Entfernt man Reisig später, können darin schon Vögel brüten. Es gibt also keinen guten Zeitpunkt, einen Reisighaufen zu entfernen. 
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